Baden-Württemberg mit höchster FuE-Intensität in der Europäischen Union
Im Jahr 2009 belegte Baden-Württemberg im Vergleich der 97 Regionen der EU (NUTS-1 Ebene) mit deutlichem Vorsprung den Spitzenplatz im Forschungswettbewerb. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes investierte Baden-Württemberg 4,8 Prozent (FuE-Intensität) des Bruttoinlandprodukts in Forschung und Entwicklung – ein neuer Rekordwert.
Das Engagement in FuE im Land, das heißt in den Forschungsstätten der Wirtschaft, an den Hochschulen und in den öffentlich geförderten FuE-Einrichtungen außerhalb der Hochschulen (Staatssektor), lag damit deutlich über der Marke von 3 Prozent. Die Europäische Union hatte sich dieses Ziel zuerst im Rahmen der Lissabon-Strategie zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung für das Jahr 2010 gesetzt und inzwischen bis zum Jahr 2020 fortgeschrieben.
Auf Platz zwei im EU-Ranking der NUTS-1 Regionen lag mit einer FuE-Intensität von 4,3 Prozent die nordöstlich von London im Umfeld der University of Cambridge gelegene Region East of England. Diese Region teilte noch im Jahr 2007 mit Baden-Württemberg den ersten Platz. Im Gegensatz zu Baden-Württemberg fielen in der Region East of England jedoch die absoluten FuE-Ausgaben im Krisenjahr 2009 gegenüber dem Jahr 2007 deutlich zurück (- 2,3 Mrd. Euro). Auf den Plätzen drei bis fünf folgten wie bereits im Jahr 2007 zwei Regionen in Schweden und eine in Finnland, wobei die finnische Region Manner Suomi (4,0 Prozent) die schwedische Region Södra Sverige (3,9 Prozent) vom vierten auf den fünften Platz verdrängt hat. Östra Sverige (4,1 Prozent) konnte den dritten Platz verteidigen.
Die Gebietssystematik „Nomenclature des Unités Territoriales Statistiques“ - kurz NUTS - ist eine Klassifikation der Regionen innerhalb der Europäischen Union zur Erstellung regional vergleichbarer Statistiken, die auf Verwaltungseinheiten basiert. Die NUTS-1 Ebene entspricht in Deutschland den Bundesländern.
Baden-Württemberg belegt bei der FuE-Intensität auch im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz. Die FuE-Intensität lag im Jahr 2009 in den USA (2,9 Prozent), China (1,7 Prozent) und Japan (3,4 Prozent) zwar deutlich unter der von Baden-Württemberg (4,8 Prozent). Absolut betrachtet gaben aber diese drei weltweit führenden Schwergewichte (USA: 402 Mrd. US-Dollar, China: 154 Mrd. US-Dollar und Japan: 137 Mrd. US-Dollar) erheblich mehr Finanzmittel für Forschung und Entwicklung aus (Deutschland: 83 Mrd. US-Dollar, Baden-Württemberg: 20 Mrd. US-Dollar). Das hervorragende Abschneiden von Baden-Württemberg wird durch den Umstand begünstigt, dass hier eine relativ kleine Region mit großen Nationalstaaten verglichen wird. Ein Vergleich von Baden-Württemberg mit einzelnen Bundesstaaten in den USA zeigt, dass dort sechs von 50 Bundesstaaten eine höhere FuE-Intensität aufweisen. Dazu gehören zum Beispiel Maryland (5,9 Prozent), Massachusetts (5,5 Prozent) und Washington (5,0 Prozent), die gemessen an der Bevölkerungszahl mit Baden-Württemberg annähernd vergleichbar sind.
(Redaktion)
- 500.000 Jobs durch den Handel mit Osteuropa und China
- Innovationen führen zu mehr Beschäftigung im Mittelstand
- Zahl der Studierenden in Baden-Württemberg auf Allzeithoch
- Unternehmensfinanzierung trotz Eurokrise stabil
- O&S 2012: Ressourceneffizienz und umweltverträgliche Oberflächen im Fokus
- Unternehmensforschung wandert nicht ins Ausland ab
- 4,2 Milliarden Euro Schaden durch Industriespionage in Deutschland