Lean-Management für KMU: Von Prozessqualität zur Produktqualität
Von: Manuela Häufle, Petra ThielWas ist eigentlich Qualität? Der Begriff Qualität wird in der Literatur sehr unterschiedlich definiert. Zusammengefasst entsteht Qualität immer aus dem Verhältnis von eigentlichem Produkt, den Leistungen um das Produkt und den Kundenanforderungen.

Qualität setzt sich zusammen aus dem eigentlichem Produkt, den Leistungen um das Produkt und den Kundenanforderungen. (Grafik: Petra Thiel)
Einfach ausgedrückt heißt das: Qualität ist, die Anforderungen des Kunden zu erfüllen.
Im Gegensatz dazu lässt sich einfacher definieren was Minderqualität ist:
- Mangelnde Funktionsfähigkeit
- zu schneller Verschleiß
- schlechter Service
- Fehler im Design
- Verspätete oder verfrühte Lieferungen
- Unvollständige Lieferungen
- Mangelnde Dokumentation der Produkte
- mangelnde Flexibilität
Sind die Kundenanforderungen bekannt, so ist es möglichst klar zu definieren, was ein Produktfehler ist. Das Ziel ist eine Null-Fehler-Produktion, also eine Produktion ohne Verschwendung zu erreichen. Einen Weg zu einer Null-Fehler-Produktion kann aber nur von Unternehmen gegangen werden, die Ihre Kundenanforderungen genau kennen.
Es gibt viele Möglichkeiten, die Erfüllung von Kundenanforderung zu messen und zu verbessern:
1. Einbezug der Mitarbeiter über den Verwendungszweck und die Funktionen der Teile die produziert werden
2. Schaffen einer Organisation, die mit Standards arbeitet und Standards einhält
3. Integration der Qualitätskontrolle in den Fertigungsfluss
4. Reduktion von Fehlermöglichkeiten und Fehlhandlungen
5. Visualisieren der erreichten Ergebnisse
6. Ursachenermittlung für Fehler und Fehlerbeseitigung
7. Integrieren von Werkzeugen zum Auffinden und Bewerten von Fehlern
Es gibt Fehler, deren Ursache ist alles andere als einfach zu ermitteln. Um diese Ursache zu identifizieren gilt es systematisch vorzugehen. Mit speziellen Lean Methoden wird die Ursache gefunden, dazu Lösungen erarbeitet, die Lösungen auf Produktionstauglichkeit überprüft und eingeführt. Im Anschluss werden die Lösungen kontinuierlich überprüft, standardisiert oder ggf. Korrekturmaßnahmen eingeleitet.
Auf diese Weise sichert der Prozess die Qualität und die Qualität den Prozess.
Zu den Autoren:
Dipl.-Betr. (BA) Manuela Häufle ist Expertin im Bereich Prozessoptimierung und Industriemechanik. Mehr dazu ist unter www.haeufle-optimierung.de nachlesbar.
Petra Thiel ist REFA-Engineer, Six Sigma Black Belt und Spezialistin für Lean-Management- Methoden. Mehr dazu: www.swiss-lean-consulting.ch.
- Lean-Management für KMU: Dornröschenschlaf, Lethargie oder Ignoranz?
- Lean-Management für KMU: Mentoring und Coaching für Menschen, die Verantwortung tragen
- Lean-Management für KMU: Ideen und Vorschläge der Mitarbeiter nutzen
- Lean-Management für KMU: Verborgene Potentiale der Mitarbeiter nutzen
- Lean-Management für KMU: KVP-Kultur in kleinen Schritten lernen und leben
- Lean-Management für KMU: Höhere Flexibilität und geringere Kosten durch Reduzierung von Umrüstzeiten
- Lean-Management für KMU: Zeitstudien nach REFA helfen, die Durchlaufzeiten zu reduzieren
- Lean-Management für KMU: Wertstromanalyse deckt Schwachstellen auf
- Lean-Management für KMU: Werte ohne Verschwendung schaffen
- Lean-Management für KMU: Produktionsoptimierung als Standortsicherung